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Die neue Lust aufs Wandern! Plus: Die besten Wanderwege

Mit Routen-Tipps

Immer mehr Menschen schnüren ihre Stiefel und gehen raus ins Grüne. Moment mal, Sie noch nicht? Dann kriegen Sie hier gute Gründe dafür. Und tolle Tipps für Wanderwege!

"Sonntag fahren wir ins Grüne !" Diesen Spruch haben Sie als Kind doch bestimmt auch oft gehört. Denn wer wurde früher nicht von seinen Eltern in die Natur geschleppt? Lustlos sind wir dann über Kieswege durch deutsche Mischwälder geschlurft, während Papa mit seinem karierten Hemd und ultrakurzer Hose voranstürmte und Mama uns Trost spendete ("Wir sind ja gleich da!"). Müffelnde Kuhfladen und angriffslustige Wespen haben das Trauma noch verstärkt. Und spätestens mit 18 haben wir dann alles Mögliche gemacht, nur eins nicht: wandern.

Oft ist im Erwachsenalter ein "Erweckungserlebnis" nötig, um doch noch Spaß an der ganzen Sache zu finden. Zum Beispiel, wenn Freunde einen überreden, mitzukommen. Oder eine Geburtstagsfeier ansteht, die unverschämterweise auf einer Hütte gefeiert wird, zu der man kilometerweit hochlaufen muss. Aber ... unterwegs plätschert dann ein Bach so schön, dass der Stress der Woche überraschenderweise verfliegt. Oder ein Reh lugt durchs Gebüsch, ein Steinadler schwebt ins Tal... Spätestens jetzt verwandelt sich der Kuhfladengeruch in den Duft einer ganz neuen Freiheit!

Solche Erfahrungen machen gerade viele Menschen in Deutschland, denn das Wandern boomt. Der Bergschuh-Hersteller Meindl hatte aufgrund zu hoher Nachfrage vor kurzem schon Lieferschwierigkeiten. Andere Outdoor-Ausstatter freuen sich ebenfalls über steigende Umsätze. Und der Deutsche Alpenverein, der auch Niederlassungen in Hamburg-Eimsbüttel und Berlin-Kreuzberg hat, verzeichnet von Jahr zu Jahr einen immer größeren Mitgliederansturm.

"Die Begeisterung ist groß. Aber die meisten wollen lieber ins Mittelgebirge als schwindelerregende Gipfel erklimmen", sagt der ehemalige Harald-Schmidt-Nebenmann Manuel Andrack, der wegen seiner Höhenangst auch lieber in der Eiffel oder im Saarland die Stiefel schwingt. Drei Bücher hat der gebürtige Kölner inzwischen übers Wandern verfasst und den Boom gehörig mitbefeuert. Genauso wie sein Fernsehkollege Hape Kerkeling . Der sorgte mit der Pilgerfibel "Ich bin dann mal weg" für ein deutlich höheres Verkehrsaufkommen auf dem Jakobsweg .

"Obwohl", sagt Andrack, "pilgern und wandern ja zwei grundverschiedene Dinge sind. Der Pilgerer versinkt in seinen meditativen Gedanken und will ein Ziel erreichen, zum Beispiel ein Kloster. Triste Wege sind für ihn kein Problem. Der Wanderer hingegen liebt die Natur und kommt nach einer Rundtour gern wieder am Ausgangspunkt an."

Dass beide etwas für ihre Gesundheit tun, ist unbestritten. "Blutdruck, Herzfrequenz, Körpergewicht , Blutfette - alles geht runter, wenn man regelmäßig wandert", sagt der Münchner Internist und Sportarzt Karlheinz Zeilberger. Und "regelmäßig" heißt: dreimal in der Woche, je eine Stunde. Klar, nicht jeder wohnt auf einer Alm und hat die Wiese mit Steinböcken direkt vor der Haustür. Aber Wanderrouten gibt es sogar im Ruhrgebiet oder vor den Toren Berlins (hier besonders schön: das Waldgebiet Schorfheide oder die Seen bei Potsdam!).

Und die beste Nachricht, so Sportpsychologe Felix Ehrlenspiel: "Wer wandert, regt sich nicht mehr so schnell auf. Die Stresshormone Cortisol und Adrenalin werden dank regelmäßiger Bewegung nicht mehr so stark ausgeschüttet - wenn wir etwa im Bewerbungsgespräch sind oder Kritik vom Chef zu hören bekommen."

Wer mit dem Wandern anfangen will, muss nur bei Knieproblemen aufpassen und vorher den Arzt fragen. Besonders der Abstieg in den Bergen belastet die Kniegelenke; Wanderstöcke können aber helfen. Wichtig vor der ersten Tour: Die Schuhe auf kleinen Spaziergängen einlaufen - sonst gibt's Blasen. Hat man dann noch einen ähnlich tickenden Geh-Gefährten, der einen nicht um sechs Uhr morgens rausklingelt und auf den nächsten Dreitausender will, steht dem Wander-Vergnügen nichts mehr im Weg.

Als Stadtbewohner erfreuen wir uns schon deshalb daran, weil wir die Augen endlich mal auf Weitblick stellen können - etwa beim Anblick einer endlosen Hügellandschaft. Und der rauschende Wald statt nervigem Straßenlärm: toll!

Autor Manual Andrack ("Das neue Wandern" - bei Amazon.de bestellen ) schätzt an seinen Ausflügen nicht nur die Ruhe, sondern auch das Gespräch mit Freunden oder seiner Familie: "Wenn wir mehrere Stunden unterwegs sind, reden wir über Gott und die Welt - eben über Themen, für die im Alltag kaum Zeit ist."

Das Gute: Man KANN sich beim Wandern unterhalten, MUSS es aber nicht (anders als in einer Bar oder im Restaurant). Gemeinsam in Bewegung sein - das hat etwas Zwangloses und Beiläufiges. Im günstigsten Fall kommt man aber nicht nur der Natur näher, sondern auch dem Menschen an seiner Seite.

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